Ohne Obdach durch den Winter:
500 Schlafsäcke für Paris In Paris leben über Tausend Geflüchtete auf der Strasse. Für die schutzlosen Migrant*innen wird die Situation immer prekärer. Schweizer Hilfsorganisationen reisen regelmässig in die Stadt der Liebe, um humanitäre Hilfe zu leisten. Die Not ist gross und es fehlt an Allem. Nun rufen die Organisationen zu einer Spendenaktion auf. Das Ziel: 500 Schlafsäcke für obdachlose Geflüchtete.
Paris bedeutet für einen Grossteil der Geflüchteten Endstation. Vielen wurde das Recht auf Asyl in anderen europäischen Ländern verwehrt. Als letzten Ausweg suchen sie in der Weltmetropole Paris Schutz. In der französischen Hauptstadt angekommen erwartet sie abermals ein tristes Dasein: In Kleingruppen hausen sie entlang der Autobahn, unter Brücken oder in Parks und Hauseingängen – schutzsuchend vor dem momentan garstigen Wetter. Wer Glück hat, kommt in einem kleinen Zelt unter, dieses müssen sich mehreren Personen teilen. Wer neu ankommt oder weniger Glückt hat, muss die Nacht auf dem kalten Asphalt totschlagen – als Unterlage dient lediglich ein Stück Karton. Unter den Geflüchteten finden die Helfer*innen auch immer wieder unbegleitete Minderjährige.
Nächtliche Tour durch die Pariser Gassen
Der Winter in Paris ist trüb und kalt. Nicht selten fällt die Temperaturanzeige auch tagsüber unter Null Grad. In den Aussenquartieren der Grossstadt suchen die obdachlosen Geflüchteten Schutz vor Wetter und Polizei. Während der nächtlichen Patrouille durch die Pariser Gassen verteilen Freiwillige den Migrant*innen Zelte, Schlafsäcke, Decken, warme Kleidung und Essen. Viele gespendete Güter finden ihren Weg von der Schweiz nach Paris.
Im Verlauf der letzten Jahre verschwanden die Schlafplätze immer weiter von der Bildfläche. Die Schutzsuchenden werden von öffentlichen Plätzen vertrieben. Mit dem Platzverweis wird ihnen auch die letzte Würde geraubt. Derweil nehmen die polizeilichen Repressionen weiter zu: Zelte werden aufgeschlitzt und Menschen mittels Pfefferspray gewaltvoll aus den Zelten getrieben. «Einige belebte Plätze, an denen wir Anfang Jahr noch Essen verteilt haben, finden wir nun leer vor. Wir entdecken jedoch ständig neue Orte, welche leider weitaus unkomfortabler und vor allem gefährlich sind.», sagt Jael Schärli von der Organisation Rastplatz. Nicht selten flüchten Migrant*innen an Orte, wo Prostitution und Drogenkonsum offen ausgelebt werden. So Zum Beispiel auf den «Crack Hill», einer grossen offenen Drogenszene, die bei den Schweizer Helfer*innen Bildern vom Platzspitz hochkommen lässt.
Ein Tropfen auf dem heissen Stein
Bereits vergangenes Jahr besuchte eine Delegation von sechs Schweizer Hilfsorganisationen Paris. Während vier Wochen verteilten sie im garstigen Winter Essen und Materialspenden. Zudem konnten sie mittels Crowdfunding 500 solide Winterschuhe für Geflüchtete finanzieren.
Auch dieses Jahr soll das Leid durch eine Spende gelindert werden. Das Ziel: 500 warme Schlafsäcke. Einen warmen Schlafsack für den Winter kann vor Ort für 15 Franken kaufen werden.
Ein guter Schlafsack kann ein Leben retten! Hier können Sie spenden:
Laut dem Operational Report der UNHCR haben im Jahr 2018 insgesamt 105’415 Leute auf der Flucht die Grenzen Europas passiert. Die hygienischen Bedingungen sind meist unzureichend bis katastrophal. Fehlende sanitäre Anlagen und nur unzureichende medizinische Versorgung erschweren das Leben der geflüchteten Menschen. Viele leben auf der Strasse oder in einfachen Camps und haben keine Möglichkeit ihre Kleidung zu waschen. Frische Unterwäsche trägt dazu bei, die hygienischen Bedingungen zu verbessern und den Menschen ein Stück Würde zurückzugeben.
Open Borders Caravan Bern ist ein Verein von jungen Erwachsenen aus der Region Bern, die bereit sind, ehrenamtlich ihre Zeit und Energie zur Verfügung zu stellen, um flüchtende Menschen an den Grenzen Europas und innerhalb Europas zu unterstützen. Momentan liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit auf dem Sammeln, Sortieren und Transportieren von gespendeten Kleidern. Durch unsere Arbeit wurde uns die Bedeutung von neuen Unterhosen bewusst; denn wer trägt schon gerne bereits getragene Unterhosen?
Wir verfolgen mit der Aktion Unterhose das Ziel, Unterhosen einzukaufen und diese dann den Menschen auf der Flucht direkt zu bringen. Wir achten auf ein gutes Preis – Leistungsverhältnis und eine faire Produktion liegt uns am Herzen.
Leider ist es auch diesen Winter nicht absehbar, dass sich die Lage von geflüchteten Menschen in Europa nachhaltig verbessert. Mach mit bei unserer Aktion Unterhose und setze ein Zeichen für mehr Menschlichkeit zu Weihnachten.
In Paris leben über Tausend Geflüchtete auf der Strasse. Sie hausen entlang Kanälen, Autobahnen und unter Brücken. Sieben Schweizer Hilfsorganisationen setzten sich im Winter 2017/2018 in der französischen Hauptstadt für die Schutzlosen ein.READ MORE
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